Indra

01.05.1990 –  13.06.2008

Wenn Indra hier selber aus ihrem Leben erzählen könnte, es würde ein kleiner Roman, denn unser altes Mädchen hat bestimmt viel erlebt. Leider wissen wir nur sehr wenig davon und können einiges nur vermuten. Wir würden uns sehr freuen, wenn sie jemand erkennt und uns mehr über ihr Schicksal erzählen kann, denn Indra stammte aus dem Tierheim Kirn.
Nach Angaben des Tierheimes hat sie einige Jahre irgendwo südlich von Kirn mit einem etwas jüngeren Hund – einem Bouvier – gemeinsam in einem Wohnwagen gelebt.
Aus einem uns unbekannten Grund wurden im Oktober 2004 beide Hunde vom Ordnungsamt dort weggeholt und ins Tierheim nach Kirn gebracht. Indras jüngerer Freund wurde relativ schnell vermittelt, den alten Collie wollte vier lange Monate keiner haben.
Noch immer sind wir froh, daß wir Indra zu uns genommen haben. Sie ist bei uns wirklich aufgeblüht. Sie trottet nicht mehr müde neben uns her, sondern läuft mal vorweg, mal hinterher.
Sie schaut interessiert durch die Gegend und spielt mit den Hunden, die wir unterwegs treffen. Krank war sie kein einziges Mal, obwohl sie weder 10 noch 13 Jahre alt war, als sie zu uns kam.
Vermutlich war sie fast 15!

Das sagte uns die Tierärztin, die den Hund anscheinend schon länger kannte. Im Impfpass wurde von ihr der 01. Mai 1990 als Geburtsdatum eingetragen.
Indra liebt Schnee!!! Da kann sie springen wie ein Junghund und wälzt sich mit unendlicher Begeisterung.
Sie bellt nur sehr selten. Ihr erstes Bellen haben wir gehört, als sie schon 2 Monate bei uns war. Richtig aufgeregtes Bellen gibt es nur, wenn sie eine Katze auf dem Grundstück sieht. Katzen werden sofort verjagt. Wir staunen immer, wie schnell sie da noch rennen kann.
Am allerliebsten frißt sie Kuchen, Brot und Brötchen. Sie war es wohl gewohnt, vom Tisch ihre Häppchen abzubekommen. Auch sonst wird alles, was aus den Töpfen auf dem Herd stammt, mit Vorliebe angenommen.
Bevor jemand mit dem Kopf schüttelt: Sie muß nichts, aber darf (fast) alles.
Eine große Untersuchung im Juni 2007 brachte ein starkes Herz und altersgemäß recht gute Blutwerte, aber auch eine vergrößerte Schilddrüse mit Überfunktion ans Licht.
Im letzten halben Jahr ist sie deutlich gealtert. Augen und Ohren funktionieren kaum noch und die müden Knochen zittern beim Aufstehen am Morgen. Das Fell wird grau und dünn. Der Schwanz ist nur noch ein Fähnchen und zwischen den Schulterblättern schimmert die Haut.
Wir haben ihre Ernährung nun auf roh umgestellt. Sie mag es gern und verträgt es auch gut.

Am 01. Mai 2008 hat Indra ihren 18. Geburtstag gefeiert. Dieses Ereignis wurde in der Ausgabe Nr. 123 der Collie-Revue vom 05. April mit einem kleinen Artikel gewürdigt.
Am 13. Juni hat sich wieder einmal ein Kreis geschlossen und ein altes, treues Herz hat aufgehört zu schlagen. Indra ist ruhig und friedlich eingeschlafen und wir haben sie festgehalten und gestreichelt bis zum letzten Augenblick. Sie hinterläßt hier bei uns tiefe Trauer und eine Leere, die durch nichts zu füllen ist.
Unsere Gedanken sind bei dir, im Regenbogenland …